Die kleinen Sterne leuchten immer – Briefe einer Sternenkindmutter

Autorin: Tanja Wenz

Erscheinungstermin: November 2016
Umfang: 144 Seiten
Format: 15,5 x 22 cm
Ausstattung: Paperback
ISBN: 978-3-903085-57-2

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ISBN eBook: 978-3-903085-58-9

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„Liebe Mama, wenn du wüsstest, wie oft ich an dich denke und wie ich die Gedanken an dich und das, was du mir beigebracht hast, wie einen Schatz in mir hüte und bewahre.“

Maya findet Liebe und Geborgenheit in den zahlreichen Briefen, die sie an ihre verstorbene Mutter schreibt. Mehr als das: Durch Mayas lebendige Erinnerungen und Reflexionen ist ihre Mama tatsächlich noch immer bei ihr. Auch als Maya und ihr Mann Torben vor der schwersten Entscheidung überhaupt stehen – nämlich, ihre nicht lebensfähige, ungeborene Tochter abzutreiben oder der Natur freien Lauf zu lassen –, hilft Maya die schriftliche Nähe zu ihrer Mutter sehr.

„Liebe Mama, während ich dir das hier schreibe, tropfen Tränen auf das Blatt. Wieso wir?“

Maya und Torben entscheiden sich gegen einen Schwangerschaftsabbruch. Obwohl sie ihre kleine Tochter schon zwei Tage nach der Geburt wieder gehen lassen müssen, sind sie für die kurze gemeinsame Zeit auf Erden dankbar. Sie haben nicht nur Liebe gegeben, sondern auch Liebe durch ihre Tochter empfangen.

„Liebe Mama, nun ist Mariella bei dir und du kannst sehen, was für ein Engel unsere kleine Maus ist. Bitte pass gut auf sie auf.“

Danach ist nichts mehr, wie es war. Selbst durch die Geburt der zweiten, gesunden Tochter Lara löst sich die Trauer nicht einfach auf. Auf dem Weg der Bewältigung helfen Maya abermals die Briefe an ihre Mutter. So findet sie ihren inneren Frieden wieder und lernt, das Leben in all seinen Facetten anzunehmen.

„Liebe Mama, letztens ist mir ein Sprichwort wieder eingefallen, das du mir vor langer Zeit in mein Poesiealbum geschrieben hast: Die kleinen Sterne leuchten immer, während die große Sonne oft untergeht. Bitte gib Mariella einen Kuss von mir, ich habe euch lieb. Deine Große“

Beginn

23. Februar

Liebe Mama,

manchmal kann ich es noch immer nicht fassen, dass du nicht mehr hier bei mir sein kannst. Du fehlst mir so sehr. Weihnachten ist es am schlimmsten. Wenn der Geruch von frisch gebackenen Keksen in der Luft hängt, denke ich immer sofort an dich.

Es sind so viele Dinge, die ich vermisse. Deine Briefe, deine Ruhe und Gelassenheit, und nicht zuletzt deine leckeren Butterplätzchen.

Ach Mama, es ist so ungerecht, dass du schon gehen musstest. Durch meine Briefe an dich fühle ich mich dir näher und sie trösten mich. Trotzdem tut es noch immer weh. Ich vermisse dich.

Liebe Grüße, deine Große

Textauszug

Torben und ich sind uns sicherer als je zuvor, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Mariella wirkte so zufrieden und gab uns das Gefühl, glücklich zu sein. Sie war nicht blind oder taub, wie wir befürchtet hatten. Sie reagierte auf uns, lächelte ihr Engelslachen und strampelte. Sie liebte es, wenn Torben oder ich sie in den Armen hielten und wir ihr etwas vorsangen.

Damit sie etwas von der Welt sehen konnte, gingen wir auch mit ihr nach draußen in den Garten. Es war so schön zu beobachten, wie Fynn mit seiner kleinen Schwester umging. Ganz natürlich, und Zeichen der Eifersucht konnte ich nicht feststellen.

Unser Pfarrer kam auch vorbei und brachte uns das Taufbüchlein mit. Abends klebten wir ein Foto von Mariella hinein. Der Taufspruch, den wir uns schon vor einer Weile ausgesucht hatten, kam mir nochmals passender vor – 1. Korinther 13.8: Die Liebe hört niemals auf.

Obwohl alles so innig war und sich richtig anfühlte, überrollte mich manchmal die Traurigkeit. Dann war ich richtig fertig und weinte still vor mich hin. Doch Mariella hat mich da immer schnell wieder rausgeholt. Sie war so schön, ihre Füßchen waren so weich und ihre Lippen schön geschwungen. Wenn sie ihre Mütze trug, konnte man fast denken, dass sie ein ganz normales Baby sei.

Leider war sie es nicht. Zwei ganze Tage lebte unsere kleine Maus mit uns. Gestern wurde dann ihre Atmung schlechter. Wir riefen in der Klinik an und die Ärzte sagten, wir könnten kommen. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Mariella zu Hause bleiben wollte. So holten wir Fynn, damit er seiner kleinen Schwester Lebewohl sagen konnte. Torben und ich wollten nicht, dass er dabei ist, wenn Mariella stirbt. Er sollte sich an sie im Guten erinnern. Außerdem hatte ich große Bedenken, dass er unsere Angst spürt und sich diese auf ihn überträgt.

Mariella war bei mir auf dem Arm und Torben hat Fynn auf seinen Schoß gehoben. Wir sagten ihm, dass seine kleine Schwester nicht mehr bei uns bleiben könne und dass sie uns nun verlassen würde. Ich weiß nicht, was er davon verstanden hat, denn er ist ja noch so klein. Doch mir war es wichtig, dass er sich von Mariella verabschiedet. Er streichelte ihre kleine Hand und sagte: „Schü.“

*

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Tanja Wenz

Tanja Wenz wurde 1972 in Bremen geboren und ist im Oldenburger Land aufgewachsen. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie und vielen Tieren in Rheinland-Pfalz. In erster LinieTanja Wenz, Autorin bei edition riedenburg schreibt sie Kinder- und Jugendbücher. Ihr in Briefform angelehntes Buch "Die kleinen Sterne leuchten immer" ist für Erwachsene und angelehnt an die berührende Lebensgeschichte einer befreundeten Familie. Gemeinsam mit Sigrun Eder hat sie für die psychologische SOWAS!-Buchreihe das feinfühlige Bilder-Erzählbuch "Abschied von Mama" verfasst.

www.tanjawenz.de

Bücher von Tanja Wenz

Die kleinen Sterne leuchten immer – Leseprobe

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Weitere Informationen

"Die kleinen Sterne leuchten immer" heißt das berührende, in Briefform geschriebene Buch von Tanja Wenz, in dem es um das Schicksal einer Familie geht, deren Baby von Anenzephalie betroffen ist.Die kleinen Sterne leuchten immer - Briefe einer Sternenkindmutter (Cover)

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Rhein-Zeitung, Stadt und Kreis Bad Kreuznach (3. Dezember 2016, Reporterin Christine Jäckel):

"Die Autorin Tanja Wenz (47) aus Hallgarten beschäftigt sich in ihrem neuen Buch 'Die kleinen Sterne leuchten immer' mit einem berührenden Thema, das überraschende Facetten hat. 'Sternenkinder' nennt man Babys ohne Lebenserwartung, und dazu gehören auch Kinder, die an Anenzephalie (wörtlich übersetzt: ohne Gehirn) leiden. [...] Zur literarischen Beschäftigung mit diesem Thema wurde Tanja Wenz durch einen Fall von Ananzephalie in ihrem Bekanntenkreis angeregt. 'Die Eltern wissen, dass ihr Kind nicht lebensfähig ist, aber dennoch besteht eine Bindung, und es entwickelt sich auf beiden Seiten Liebe', erklärt Wenz."