So klein, und doch so stark

Autorin: Nina Pfister

Erscheinungstermin: September 2014 (2. Auflage)
Umfang: 228 Seiten
Format: 14 x 22 cm
Ausstattung: Paperback
ISBN: 978-3-902647-22-1

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ISBN eBook: 978-3-902647-66-5

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Es sind noch vier Tage bis zur „offiziellen Lebensfähigkeit“ unseres ungeborenen Sohnes. Die Ärzte erhöhen nochmals die Dosis der Wehenhemmer, doch die von der Hebamme gerufene Oberärztin meint lediglich: „Da ist jetzt nichts mehr aufzuhalten!“ Ich drücke ein paar Mal, und da rutscht der Winzling auch schon in seiner kompletten Fruchtblase aus mir heraus. Sie ist noch nicht einmal geplatzt.

Wie klein er ist! Im Kreißsaal ist es mucksmäuschenstill. Alle warten darauf, ob Elias die Kraft und den Willen zum Leben hat. Die Welt scheint in diesem Moment völlig still zu stehen. Doch dann geschieht das eigentlich Unmögliche: Elias bewegt die kleinen Ärmchen und Beinchen und gibt einen leisen, quäkenden Laut von sich.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 6

Erinnerungen 9
Schwarz auf weiß 11
Mit Blaulicht durch die Stadt 12
Ich werd verrückt 17
Ein Stein vom Herzen 23
Ich passe nicht ins Raster 27
Noch keine Überlebenschance? 36
Eine greifbare Spannung 41
In einer Glückshaube 43
Auf der Suche nach dem Warum 51
Jeder Zentimeter verkabelt 54
Ein ungeheures Mitteilungsbedürfnis 59
Wie in einer Achterbahn 61
Ein viel zu kleines Geschwisterchen 68
Kleine und große Biester 71
Nur noch weg! 77
Wirklich andere Sorgen 80
Er ruft nach mir 83
Die Angst vor dem Klingeln 87
Live zugeschaltet 90
Ein Teufelskreis 94
Ein Grund, eine Antwort? 99
Ein Ort für meine Gedanken 102
Mein ganz persönliches Weihnachtsgeschenk 110
Große, blaue Knopfaugen 113
Eine lange, beschwerliche Zeit 120
Heute zwischen 12 und 14 Uhr ist es so weit 127
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser 130
Der wichtigste Besuch von allen 134
Von der Stadt aufs Land 137
Heimatluft 142
Ein richtiger Wonneproppen 146
Kein normales Leben? 153
Kleine Lauscher 163
Brauchen wir das überhaupt? 169
Wenn ich zurückdenke… 172
Ob da ein Bäumchen wächst? 188
Und heute? 191
Das gute Ende 193
Unser Fotoalbum 195

Appendix 207
Gespräche und Informationsaustausch mit Eltern kranker Neugeborener 208
Glossar 220
Ausgewählte Kontaktadressen 225

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Weitere Informationen

Nina Pfister

Dies ist die Geschichte von Elias, geboren in der 24. Schwangerschaftswoche.

Seine Mutter Nina Pfister (geb. Irlbeck) (28) hat schon bald nach der viel zu frühen Geburt damit begonnen, ihre Erfahrungen aufzuschreiben. Als Erinnerung für sich selbst, als Mutmacher für andere Betroffene und als Danksagung an das Leben.

Ninas Erzählungen, Briefe und Tagebucheinträge sind Zeugnis dafür, wie wichtig es ist, in den Stunden der Ungewissheit und des Zweifels ein familiäres und freundschaftliches Netzwerk um sich zu wissen, das einen auffängt.

Der kleine Elias ist heute ein aufgeweckter Junge, dem man seine Frühgeburt kaum noch anmerkt. Während der Arbeit an diesem Buch war Nina erneut schwanger. Elias‘ kerngesunde Schwester Lara kam am errechneten Geburtstermin zu Hause zur Welt.

 

Bücher von Nina Pfister

So klein und doch so stark Leseprobe

Nina Pfister hat ihre Erfahrungen mit der Frühgeburt ihres zweiten Sohnes Elias in einem Buch festgehalten. Das Werk mit dem Titel „So klein, und doch so stark! Tagebuch eines viel zu früh geborenen Babys“ schrieb die dreifache Mutter für sich selbst, als Mutmacher für andere Betroffene und aus Dankbarkeit gegenüber dem Leben.

Elias kam nach einer Schwangerschaft voller Komplikationen vier Monate zu früh zur Welt. Er wog 670 Gramm und maß 30 Zentimeter. Nur wenige Mediziner gaben dem Winzling damals eine Chance auf ein Leben ohne schwerste Behinderungen. Elias jedoch hat bewiesen, dass auch Ärzte sich irren können. Er ist jetzt zwei Jahre alt, motorisch und neurologisch topfit und – obwohl er nach Aussagen von Fachleuten eigentlich taub sein sollte – er hört wie ein Luchs.

In ihrem Buch gewährt seine Mutter dem Leser tiefe Einblicke in die Angst und die Verzweiflung der jungen Eltern während der Monate, die Frühchen Elias im Brutkasten und auf der Intensivstation verbrachte und in die Zeit, in der sein Leben oft am seidenen Faden hing. Es beschreibt aber auch das so wichtige Netzwerk aus Familie und Freunden, das stützt, hilft, trägt und auffängt.

Am dritten Tag nach Elias' Geburt begann Nina Pfister damit, Tagebuch zu schreiben. Sie hielt all ihre Gedanken, ihre Freude und ihre Ängste in ihrem Laptop fest, den sie stets bei sich trug. „Das Tagebuch war für mich wie eine Therapie. Es war mein Ventil, durch das ich meinen Seelenballast abladen konnte“, sagt die 29-Jährige. Außerdem habe sie sich vorgenommen, Elias später einmal zu zeigen, was er schon alles erlebt hat. Für die junge Mutter stand nämlich außer Frage, dass ihr Kind überlebt. „Ich habe immer fest daran geglaubt, dass ich die Klinik mit einem gesunden Kind verlasse“, erzählt sie. Woher sie die Gewissheit genommen hat, vermag sie nicht zu sagen: „Ich wusste es einfach.“

Eltern werden oft alleine gelassen mit der Diagnose Frühgeburt und der damit verbundenen Ungewissheit. „Ärzte und Schwestern müssen ihren Job machen. Da bleibt wenig bis keine Zeit für die Betreuung der Eltern“, hat die 29-Jährige erfahren. Ihre Geschichte eröffnet die Gefühlswelt der Eltern während dieser Zeit und soll Paaren ihn ähnlicher Situation Mut machen und Zuversicht geben, dass „medizinische Fakten nicht immer übereinstimmen mit dem wahren Leben und dass es auch andere Wege gibt, die nicht geplant oder vorhersehbar sind“.

„Elias hat mich gelehrt, welche Kräfte in einem Menschen stecken, wenn er keine Alternative hat.“

Nina Pfister

Mit ihrem Buch möchte die junge Mutter aber auch dem medizinischen Fachpersonal einen Blick auf die Gefühle, Ängste und Sorgen der Betroffenen eröffnen und den Ärzten damit auch ein Stück weit die Sichtweise der Eltern aufzeigen. Sie sei bisher auf nichts Vergleichbares gestoßen, sagt Pfister und ihr Buch habe bereits „hohe Wellen geschlagen“ und werde in medizinischen Fachkreisen „heiß diskutiert“.

Dass das Buch überhaupt zustande kam, war purer Zufall. Während ihrer Schwangerschaft und nach der Frühgeburt tauschte sich die junge Frau im Internetportal www.9monate.de mit Gleichgesinnten aus. Eine Lektorin stieß auf ihre Einträge und so wurde der Kontakt mit dem österreichischen Verlag „edition riedenburg“ hergestellt. Das Buch schrieb Pfister, während sie mit Tochter Lara Sophie schwanger war, einer Schwangerschaft mit erneuten Komplikationen, in der sie viele Monate lang liegen musste. Trotzdem fasste die 29-Jährige zusammen mit ihrem Mann den Nina Pfister schrieb Buch über Frühgeburt ihres Sohnes - Main-Spessart | Nachrichten...  Entschluss, ihre Tochter zu Hause gebären zu wollen und fand eine Hebamme, die sie dabei unterstützte. Am 16. Februar 2009 war das Buch fertig und abgegeben und nur einen Tag später kam Töchterchen Lara Sophie pumperlgesund und zum errechneten Geburtstermin in Uettingen zur Welt. „Lara war ein Geschenk des Himmels, sie hat unsere Seelen geheilt“, sagt Nina Pfister. Zurzeit arbeitet die 29- Jährige an ihrem „Lara-Buch“, in dem sie ihre Erfahrungen mit ihrer Hausgeburt schildert.

Mit ihrem Sohn Elias verbindet die 29-Jährige ein besonderes Band. „Elias hat mich Geduld gelehrt, denn früher war ich sehr ungeduldig. Er hat mich gelehrt, an mich und meine Familie zu glauben und niemals die Zuversicht zu verlieren. Und er hat mich gelehrt, welche Kräfte in einem Menschen stecken, wenn er keine Alternative hat.“