Frauenkastration

Leben nach dem Verlust von Gebärmutter und Eierstöcken:
Ein Buch für Frauen, ihre Partner und begleitende Fachpersonen

Autorin: Edith Schuligoi

Erscheinungstermin: 3. März 2013
Umfang: 188 Seiten
Format: 17 x 22 cm
Ausstattung: Paperback
ISBN: 978-3-902647-31-3

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Frauenkastration – ein Tabuthema?
Welch weitreichende Folgen der Verlust von Gebärmutter und Eierstöcken auf Körper, Psyche und Sexualität der Frau haben kann, wird nur selten diskutiert. Das Buch „Frauenkastration“ befasst sich daher ausführlich mit den möglichen Konsequenzen von Hysterektomie und Ovarektomie und begleitet vor und nach Operationen. Es plädiert für Organerhalt, wenn dieser möglich ist, und gibt gleichzeitig Ratschläge für eine bessere langfristige Betreuung der (total-)operierten Frauen.

Das Buch bietet:

Aufklärung und fundierte Informationen – auch im Hinblick auf einen geplanten chirurgischen Eingriff
ehrliche Berichte von betroffenen Frauen
Hilfe bei der Bewältigung einer „Totaloperation“

Aus dem Inhalt

Information als Schutz und Hilfe
• Bedeutung von Gebärmutter und Eierstöcken für die Frauengesundheit
• Kastrationsfolgen für jüngere und ältere Frauen
• gesundheitliche Bedeutung der Sexualhormone für den Frauenkörper
• Wissenswertes zu Hormonen und Hormonersatztherapien
• Unterschiede von natürlichen Wechseljahren und chirurgischer Menopause

Zusätzlich:
• Planungshilfe vor einem absehbaren operativen Eingriff
• hilfreiche Informationen nach einer erfolgten Operation / Totaloperation

Die Sicht betroffener Frauen
Frauen, die Gebärmutter und/oder Eierstöcke verloren haben, berichten:
• authentische Erfahrungen aus erster Hand
• offene Rückmeldungen an die behandelnden ÄrztInnen
• Kurz- und Langzeitfolgen auf Körper und Psyche
• Auswirkungen auf Empfindsamkeit, Lust und Sexualleben
• Folgen für Partnerschaft, Familie und Freundeskreis
• Reaktionen im beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld
• Qualität der Aufklärung im Vorfeld chirurgischer Eingriffe
• endokrinologische und sexualmedizinische Nachbetreuung
• Erlebnisse mit Gutachtern, Schiedsstellen und Gerichten

Expertenmeinungen und Perspektiven
• Organerhalt und Organentfernung: Meinungen aus Europa und den USA
• französische Gynäkologie und Frauenheilkunde im deutschsprachigen Raum
• Stellungnahmen namhafter ExpertInnen
• gesellschaftspolitische Forderungen

 

Inhaltsverzeichnis

Geleitworte       9
Kastration – Fragen und Antworten        10
Gebärmutter und Eierstöcke oder: die unsichtbare Weiblichkeit                11
Das doppelte Leid            13
Möglichkeiten und Chancen für ÄrztInnen           14
Vorwort der Autorin       15

Aller Anfang       17

Vergessene Organe        18
Meine Geschichte           21

Betroffene Frauen berichten     29

Kastration, Gebärmutterentfernung – und dann?            103

„Wechseljahre“ – Getarnte Folgen der Kastration            104
Wechseljahre (Klimakterium)     104
Menopause       104
Postmenopause               104
Kastration           104
Chirurgische Menopause             104
„Kastration“ – Begriffe im Wandel der Zeit           104
Historische Ansichten    104
Aktuelle Begrifflichkeiten             104
„Totaloperation“ – Ein total irreversibler Eingriff                105
Unmittelbare Symptome und Langzeitfolgen der chirurgischen Menopause        106
„Verlorene Jahre“           106
Körperliche, psychische und sexuelle Folgen       106
Abrupter Hormonverlust und Hormonsturz         106
Mögliche Folgen für Herz, Kreislauf und das vegetative Nervensystem   107
Mögliche Folgen für den Genitalbereich                107
Mögliche Folgen für den Magen-Darm-Trakt       108
Mögliche Folgen für das Immunsystem 108
Mögliche Folgen für Schlaf- und Energiehaushalt              108
Mögliche Folgen für die äußeren Geschlechtsorgane und die Brüste       109
Mögliche Folgen für Gewebe, Haare, Augen und Zähne                109
Mögliche Folgen für Schilddrüse und Zuckerstoffwechsel             109
Mögliche Folgen auf Körpergewicht und Appetit               110
Mögliche Folgen für den Knochenstoffwechsel 110
Mögliche Folgen für Bewegungsapparat und Muskeln    111
Mögliche Folgen für die Gehirnfunktion                111
Seelenschmerz                 112
Weinen                112
Tiefe Traurigkeit               112
Identitätsverlust              112
Folgen für Libido und Sexualempfinden                113
Offene (Schuld-)Fragen und Konsequenzen daraus         113
Gefühle nach unnötigen Operationen    113
Tiefe Verzweiflung und Todessehnsucht              114
Das Krankheitsbild der chirurgischen Menopause             115
Kostenintensive ergänzende therapeutische Maßnahmen          115
Eigeninitiative der Betroffenen                 116
Mangelhafte Aufklärung im Vorfeld und Bagatellisierung des Eingriffs    116
„Sie brauchen die Organe nicht mehr.“ 117
Selbstvorwürfe und verpasste Chancen                118
Entfernung der Gebärmutter – Ein verzichtbarer Körperteil?       118
Verharmlosung und Geringschätzung     118
Körperliche Folgen          119
Mögliche Folgen für Gewebe, Beine und Rücken              119
Mögliche Folgen für die Geschlechtsorgane        119
Mögliche Folgen für den Darm   120
Mögliche Folgen für den Urogenitalbereich         120
Mögliche Folgen für das Hormonsystem               120
Mögliche Folgen auf Körpergewicht und Appetit               121
Psychische Folgen           121
Trauer um die Weiblichkeit          121
Trauer um die unmöglich gemachte Mutterschaft            122
Trauer um den Verlust der Regelblutung              122
Geänderte Körperempfindlichkeit           122
Der leere Bauch                122
Nervenverletzungen      123
Orgasmus und Orgasmusfähigkeit            123
Mangelhafte Aufklärung im Vorfeld und Bagatellisierung des Eingriffs    123
„Nichts wird sich ändern“             123
Das Spiel mit der Angst vor Krebs             124
„Vorsicht ist besser als Nachsicht“            124
Sexualität ohne Gebärmutter und Eierstöcke     125
Verlust der Libido und der sexuellen Lust             125
Schmerzen beim Sex      126
Empfindungsverlust       126
Mögliche Folgen für den Orgasmus         127
Verlust der Kontraktionen der Gebärmutter       127
Veränderter und eingeschränkter Orgasmus      127
Verlust des Orgasmus    128
Späte Erkenntnis              128
Die ältere Frau ohne Sexualorgane          128
Eingeschränkte Sexualität in der Paarbeziehung                129
Das Stille Leid der Partner            129
Schuldgefühle gegenüber dem Partner                 130
Bedrohung der Partnerschaft     130
Unwissen über die weibliche Sexualität                 131
Mangelhafte sexualmedizinische Hilfe   131
„Sie haben ja eh noch die Klitoris …“        131
„Das gibt es nicht.“          132
Hormone der Eierstöcke               132
Unwissen über die Bedeutung der Eierstockhormone    133
„Gnädige Frau, das ist im Kopf“                 133
Wichtigkeit der Sexualhormone für den gesamten Körper            133
Mangelhafte endokrinologische Hilfe und fehlende Antworten 134
Umstrittene Hormonersatztherapien     134
Unspezifische pharmakologische Beratung          136
Notwendige männliche Hormone für den weiblichen Körper      136
Bezahlung von Hormonersatzpräparaten              137
Hormonersatz – Kein Problem? 137
Weibliche „Versuchskaninchen“               138
Nachbetreuung operierter Frauen           139
Die Rede vom „Routineeingriff“                139
Im Stich gelassen             141
„Dann tun Sie sich halt selbst nicht so leid!“         142
„Alles nur psychisch“ – Abwerten des empfundenen Leides        143
Mangelhafte psychologische Nachbetreuung     143
Verlorenes Vertrauen   144

Gebärmutterentfernung und Kastration: Soziale Komponenten                145

Partnerschaft und Partner           146
Hilflosigkeit         146
Überforderung                 146
Sprachlosigkeit 147
Trennung            147
Kinder                   148
„Eine Mutter, die plötzlich keine Mutter mehr war!“       148
Angst, Verunsicherung 148
Verwandtschaft und Freundeskreis        149
Unverständnis und eigene Schuldgefühle            149
Desinteresse     150
Enttäuschung    150
Berufliches Umfeld         151
Mehrung der Krankenstände     152
Beruflicher Abstieg und Kündigung          152
Finanzielle Belastung      153
Frühpension, Sozialhilfe                153
Frauensolidarität?           153
Der eigene weibliche Körper und das Unwissen darüber               154
Leugnen und mangelndes Mitgefühl      154
Verdrängung     155
Keine Hilfestellung bei offiziellen Einrichtungen                 155
Vor Gutachtern, Schiedsstellen und Gerichten   156
Offizielle Bestätigung der Versehrtheit 156
Rehabilitationsmaßnahmen nach Totaloperation              157
Vor Gericht oder Schlichtungsstelle         158
Kaum Aussicht auf Erfolg              158
Expertisen von Gutachtern – „Schicksalhafte Fügung“    159
Nervenraubende Verhandlungen            160
Verlorene Prozesse        160

Wissen schützt und hilft                163

Gebärmutter und Eierstöcke: Erkenntnisse aus Europa und den USA      164
Europa: Länderabhängige Hysterektomierate     164
Auswirkungen von Sozialstatus und Bildung        164
Stark chirurgisch ausgerichtete Gynäkologie        164
Gynäkologie in Frankreich und im deutschen Sprachraum – ein Vergleich              164
Sparte der „gynécologie médicale“ (medizinische Gynäkologie)                 164
Unterschiede in Lehre und Wertschätzung der weiblichen Sexualorgane               165
Unterschiede in der Information              165
Organerhaltende Methoden      165
Mangel an Endokrinologen und Sexualmedizinern im deutschen Sprachraum     166
Amerikanische Gynäkologie        167
Hohe Anzahl von Hysterektomien und große regionale Unterschiede     167
Prophylaktische Eierstockentfernung     167
Support Groups (Selbsthilfegruppen)     168
Bücher von Betroffenen               168

Was hilft vor der Organentfernung?        168
Wissen um die Bedeutung der weiblichen Geschlechtsorgane    168
Mehrere Fachmeinungen einholen         169
Aufklärungsgespräch     169
Stufenweise Aufklärung               169
Einbeziehung des Partners          170
Hilfreiche Fragen vor den Operationen  170

Was hilft nach der Organentfernung?     170
Zeit, Geduld, Achtsamkeit           170
Erfahrene ÄrztInnen      171
Stützende persönliche Kontakte               171
Psychotherapeutische Unterstützung    171
Körperarbeit und Meditation     171
Naturheilkunde und Alternativmedizin  171
Gesunder Lebensstil      171
Bestimmung des Versehrtheitsgrades   172
Austausch mit anderen Betroffenen       172
(Fremdsprachliche) Vernetzungen          172
Informationstechnologie als Chance       172
Gesellschaftspolitische Forderungen      172
Schlussplädoyer               173
Danke   174
Checkliste vor geplanten Operationen   174

Appendix            175

Glossar 176
Hilfs- und Informationsquellen  181
Deutschsprachige Informationsportale  181
Französische Informationsportale            182
Selbsthilfegruppen (support groups) in den USA und in Großbritannien                 182
Bücherempfehlungen   182
Quellenverzeichnis         183

Edith Schuligoi

Mag. Edith Schuligoi, 1962 in Graz geboren, verheiratet und Lehrerin für Französisch, Geschichte, Sozialkunde und evangelische Religion.
Bereits mit 14 Jahren verlor sie einen Eierstock. Im Alter von 41 Jahren wurde ihr auch der zweite Eierstock entfernt. Diese Operation wirkte sich maßgeblich auf ihr weiteres Leben aus.
Nach eingehenden Recherchen zu den Folgen der Kastration von Frauen gründete sie 2006 die Selbsthilfegruppe FEMICA (femina castrata, lat. kastrierte Frau) für Frauen ohne Gebärmutter und Eierstöcke und setzt sich seither aktiv für eine Bewusstseinsbildung auf diesem Gebiet ein.
www.femica.at

 

Bücher von Edith Schuligoi

Frauenkastration Leseprobe

Leben nach dem Verlust von Gebärmutter und Eierstöcken, ein Buch für Frauen, ihre Partner und begleitende Fachpersonen

Die Lehrerin und Autorin Edith Schuligoi sieht noch ein ganz anderes Problem. Ihr selbst wurden im Laufe ihres Lebens aufgrund von gutartigen Zysten beide Eierstöcke entfernt. Sie hatte mit den Folgen schwer zu kämpfen, denn mit dem Entzug der Hormone gingen etliche körperliche Beschwerden einher. [...] Ihr ist es wichtig, dass die inneren ,weiblichen Organe nicht nur als Körperteile gesehen werden, die im Grunde nur für das Gebären gebraucht werden und dann im Alter an Wert verlieren. Auch beim Selbstwertgefühl und bei der Sexualität können sie eine entscheidende Rolle spielen.

Bei Edith Schuligoi wurde der erste Eierstock in der Kindheit und der zweite mit 41 Jahren wegen einer gutartigen Zyste, ohne Vorwarnung und ohne nachfolgende Ersatz-Medikation, entfernt. Wenn sie nicht an Krebs sterben wolle, müsse man die Eierstöcke entfernen, hieß es. Dass hormonell bedingte Beschwerden auftreten werden und eine Organ-erhaltende Operation auch möglich gewesen wäre, wurde ihr verschwiegen.