Die Nonnenfrau. Ein ungewöhnlicher Weg

Die Nonnenfrau erzählt von den Wendungen des Lebens und davon, wie ein Mädchen auf der Suche nach Verständnis zu Gott findet, weil die Überforderung zu Hause überhand nimmt.

Roman | Autorin: Karin Dachs

Erscheinungstermin: Januar 2009
Umfang: 92 Seiten
Format: 14 x 22 cm
Ausstattung: Paperback
ISBN: 9783902647139

 

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ISBN eBook: 978-3-902647-52-8

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Die Nonnenfrau erzählt von den Wendungen des Lebens und davon, wie ein Mädchen auf der Suche nach Verständnis zu Gott findet, weil die Überforderung zu Hause überhand nimmt.

Als Pflegekraft der eigenen Mutter flüchtet die junge Frau aus dem kalten Alltag in die Gemeinschaft der Ordensfrauen und schöpft dort neuen Lebensmut. Zehn Jahre lang lebt sie als Schwester Antonia im Kloster, doch dann kommt alles anders.

Als sie sich verliebt, stellt sie ihr Leben nochmals auf den Kopf…

***

Warum nimmt eine junge Frau gerade einmal das, was in zwei Koffer passt, lässt ihr normales Leben hinter sich und geht ins Kloster? „Die Nonnenfrau“ ist eine spannende, mitfühlende Biographie einer jungen Nonne und deren tiefe Beweggründe für ein asketisches, spirituelles Leben. Das Buch eröffnet Einblicke hinter die verschlossenen Mauern des Klosters und in die Rhythmen und Vorschriften des klösterlichen Lebens. Es macht aber auch deutlich, dass die Entscheidung für ein Klosterleben manchmal nicht endgültig ist. Nämlich dann, wenn die Sehnsucht nach Fraulichkeit und Normalität überhand nimmt und der Weg zu Gott auch außerhalb des Klosters gefunden werden kann.

Das Buch von Karin Dachs bewegt und regt zum Nachdenken an. Eine fesselnde Erzählung für alle, die ans Aussteigen denken und in ihrem bürgerlichen Leben an ihre Grenzen stoßen.

Leserstimmen

Die Schilderung des Lebenswegs der Autorin hat auch mich, als nicht religiös gebundenen Leser, berührt und an viele Stationen des eigenen schwierigen Wegs durch Kindheit und Jugend erinnert. Mehr ein Tagebuch als Roman gibt die „Nonnenfrau“ mit großer Ehrlichkeit Einblick in viele dunkle und wenige lichte Momente eines unkonventionellen Werdegangs und hilft wohl auch manchem Leser die eigenen Wege und Irrwege besser zu begreifen und zu bewältigen. Die Autorin verliert sich aber nicht in der Schilderung menschlicher Abgründe und Verletzungen, sie zeigt auch, dass es Sinn macht, seinen eigenen Weg zu gehen, die Grenzen gesellschaftlicher und kirchlicher Konventionen zu überwinden und so das eigene Leben zu formen. (Autor cavebear auf www.die-eule.at)

„Die Nonnenfrau“ ist ein berührendes Buch im besten Sinne. Ehrlich, aber nicht larmoyant berichtet die Autorin über triste Kindheitserfahrungen, ihre Hoffnungen im Kloster und ihren Abschied vom Leben als Nonne. Die große Stärke des Romans sind die genauen Beobachtungen. Das Buch rechnet nicht mit der Vergangenheit ab, zeigt aber die Wunden, ohne anzuklagen. Ein Ausspruch des Künstlers Joseph Beuys fällt mir dazu ein: „Wer seine Wunde zeigt, wird geheilt. Wer sie verbirgt, wird nicht geheilt.“ In diesem Sinn macht der Text Mut, die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und einen ehrlichen und doch liebevollen Blick auf die eigene Geschichte zu wagen. (Autor Wolfgang Wenger auf www.die-eule.at)

Textauszug

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Meine Eltern haben für mich eine Sprachreise nach Frankreich bezahlt. Mutti möchte, dass ich fahre. Elena kommt mit. Die Sonne und das Meer machen mich langsam wieder lebendiger, aber wirklich froh bin ich nicht. Den Französischunterricht schwänze ich jeden Tag. Ich liege lieber am Strand, schaue auf das Meer und träume vor mich hin. Abends sitzen Elena und ich in Lokalen und ich probiere das erste Mal eine Zigarette. Mir macht das alles keinen richtigen Spaß. Von daheim erhalte ich zwei Briefe, die mir der Pfarrer schreibt. Nach drei Wochen Frankreichaufenthalt arbeite ich für den Rest der Sommerferien im Seniorenheim als Aushilfe in der Pflege. Mutti ist eine meiner mir Anvertrauten.

Im September beginnt mein letztes Schuljahr. Ein Pfarrer aus dem Nachbarort hat den Schwestern meiner Schule den Rat gegeben, mich besser ins Internat aufzunehmen. Der Pfarrhof sei kein Ort für mich, meint er.

In mir reift immer mehr der Entschluss, dass ich ins Kloster gehen werde. Ich sehe sonst in allem keinen wirklichen Sinn und kann auch nicht glauben, dass mich außer Gott jemand wirklich lieben könnte. Antons Mutter lädt mich ein und erklärt mir, dass sie mich gerne als Schwiegertochter hätte. Das verblüfft mich ein wenig und ich erschrecke.

Auch der Pfarrer versucht, mir das Kloster auszureden. Als ich aber nicht nachgebe, schickt er mich zu einem befreundeten Arzt, der mich untersucht und mir eine Bestätigung über meine Jungfräulichkeit ausstellt. Im Kloster hat mich danach nie jemand gefragt, der Pfarrer war der einzige Mensch, der diese sehen wollte.

Da bei meiner Entscheidung, in welchen Orden ich gehen werde, der Kontakt zu Mutti weiterhin für mich das Wichtigste ist, entscheide ich mich für die Gemeinschaft, bei der ich zur Schule gehe und die Mutti aufgenommen hat. Außerdem kenne ich bereits viele Schwestern und war inzwischen schön öfter als Gast im Mutterhaus.

Mit meinem Entschluss bricht für Mutti nochmals eine Welt zusammen.

Karin Dachs

Karin Dachs, Jahrgang 1964, ist verheiratet, Mutter eines Sohnes und arbeitet zudem als Diplom-Pädagogin. Ihre Gedanken und Gefühle hat sie im Laufe der Zeit in zahlreichen privaten Tagebüchern niedergeschrieben. Mit diesem öffentlichen Buch gewährt sie einen Einblick in ihr Leben und lässt den Leser an ihren ungewöhnlichen Erfahrungen teilhaben.

 

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